Josua - 1 Samuel

 
 
 

Mit Jos beginnt ein neuer Abschnitt der Hebräischen Bibel: die Prophetenbücher. Sie bestehen aus zwei Teilen, den sog. Vorderen Propheten (Deuteronomistisches Geschichtswerk) und den sog. Hinteren Propheten, zu denen alle Propheten gehören, die ein eigenes Buch haben.


Josua

Das Buch Josua beginnt dort, wo das Dtn endete: im Ostjordanland mit der Notiz, dass Mose gestorben ist und nun die sich daran anschließenden Ereignisse berichtet werden. Mit der beginnenden Eroberung des Westjordanlandes beginnt das, was Mose in seiner Abschiedsrede in Dtn 7 bereits angekündigte. Zu diesem Kriegszug rüstet Josua als neuer Anführer des Volkes dieses in Jos 1 zu. An Jos 1 schließen sich die beiden Hauptteile des Buches an. Von Jos 2-12 erstrecken sich die Erzählungen über die Eroberung des Landes, von Jos 13-21 wird die Verteilung des Landes unter den Stämmen beschrieben. Die anschließenden Kapitel 22-24 bieten dann einen erzählerischen Abschluss dieser Epoche. Doch zu diesen kommen wir später. Zunächst wenden wir uns der Eroberung des Landes zu.


Die Eroberung des Landes besteht aus drei Teilen. Den Beginn machen die Aussendung der Kundschafter nach Jericho in Jos 2, der Übergang über den Jordan in Jos 3f. und die Vorbereitungen auf die Kampfhandlungen in Jos 5. Am Ende des Durchzugs durch den Jordan, der erzählerisch ähnlich dem Durchzug durch das Schilfmeer ausgestaltet ist (die Wasser bleiben stehen), richten die Israeliten am Westjordanufer zwölf Denksteine auf, die zum Merkmal für die zwölf Stämme Israels werden (Jos 4). Zur Vorbereitung auf die Kampfhandlung gehören die ersten Beschneidungen und das erste Passahfest im gelobten Land.

Die Eroberung des Landes zerfällt wiederum in zwei unterschiedliche Teile: in Jos 6-9 werden die Eroberung Jerichos (Jos 6), die Eroberung Ais (Jos 7f.) und der Vertrag mit den Gibeoniten (Jos 9) erzählt. Alle diese Ort liegen im Gebiet des Stammes Benjamin. Von daher geht man davon aus, dass es sich bei diesen Erzählungen um Traditionen des Stammes Benjamin handelt. Jos 10 und Jos 11 bieten dann summarische Berichte über die Eroberung des restlichen Landes. Jos 10 erzählt vom Sieg über die Könige des Südens, Jos 11 vom Sieg über die Könige des Nordens. Jos 12 bietet schließlich eine Liste der besiegten Könige. Dass diese Liste stilisiert ist, wird deutlich, wenn man der Darstellung in Ri 1 folgt, in der alle nicht eroberten Städte genannt werden. Die Berichte der Eroberungen sind stilisiert: Es ist Gott, der die Städte erobert, die Kriegszüge der Israeliten werden zu Prozessionen in die bereits geschlagenen Städte.


In Jos 13-21 wird von der Verteilung des Landes an die einzelnen Stämme berichtet. Bis auf Dan können alle Stämme das ihnen zugewiesene Gebiet einnehmen. Dan wird aus dem Bergland vertrieben und siedelt sich anschließend am Oberlauf des Jordans südlich des Hermons an. Im Einzelnen ist die Erzählung von der Landzuweisung folgendermaßen aufgeteilt:

Jos 13 Verteilung des Ostjordanlandes an Ruben, Gad und dem halben Stamm Manasse
Jos 14 Kaleb
Jos 15 Juda
Jos 16f. Josephstämme Manasse und Ephraim
Jos 18 Benjamin
Jos 19 Simeon, Sebulon, Isaachar, Asser, Naftali, Dan
Jos 20 Freistädte
Jos 21 Leviten



Mit Jos 21,45 wird die Zeit der Verheißungen Gottes endgültig abgeschlossen: Es war nichts dahingefallen von all dem guten Wort, das der HERR dem Hause Israel verkündigt hatte. Es war alles gekommen (Jos 21,45).


Die Kapitel Jos 22-24 schließen den Bericht von der Landnahme ab. In Jos 22 wird davon berichtet, wie die Israel unterstützenden Ostjordanstämme in ihr Gebiet zurückkehren und die Stämme am Jordan gemeinsam einen Altar bauen. In Jos 23 blickt Josua in seiner Abschiedsrede auf die Zeit der Landnahme zurück. Hier findet sich also die erste der dtr Reden, die dazu dienen, die Bedeutung einer Zeit herauszustellen. Mit dem sog. Landtag zu Sichem in Jos 24 und dem Tod des Josua wird das Jos abgeschlossen. In Jos 24,19f. blickt Josua stilisiert auf die kommende Zeit und die kommende göttliche Strafe voraus und nennt auch schon den Grund, warum das Volk gestraft werden wird: Josua sprach zum Volk: Ihr könnt dem HERRn nicht dienen; denn er ist ein heiliger Gott, ein eifernder Gott, der eure Übertretungen und Sünden nicht vergeben wird. Wenn ihr den HERRn verlasst und fremden Göttern dient, so wird er sich abwenden und euch plagen und euch ausrotten, nachdem er euch Gutes getan hat (Jos 24,19f.).


Richter

Das Buch Richter ist eine Sammlung verschiedener Richtergeschichten, vor die ein Rückblick auf die Eroberung des Landes und eine Einleitung in die Richterzeit gestellt sind (Ri 1f.) und an die zwei Geschichten über Stämme angeschlossen werden (Dan Ri 17f. und Benjamin Ri 19-21), die mit keinem Richter verbunden sind.

Das Buch der Richter bezeichnet zwei unterschiedliche Gruppen als Richter. Die sog. große Richter sind Rettergestalten, die von Gott gesendet werden, um das Volk von einer äußeren Bedrohung, i.d.R. Angriffe von anderen Völkern, zu schützen. Die sog. kleinen Richter, die nur in Listen aufgezählt werden, hatten die innere Organisation des Volkes zur Aufgabe. In diesen beiden Aufgabenbereichen spiegelt sich die Bedeutungsbreite des hebräischen Wortes richten (schapat) wieder. Das Wort kann sowohl Recht sprechen / richten, als auch herrschen bedeuten.


Das Ri setzt mit der erfolgten Landnahme ein, doch beschreibt Ri 1,1-2,5 ihr Ergebnis anders als der stilisierte Bericht in Jos 12. Aus Ri 1,1-2,5 wird deutlich, dass Israel eigentlich nur die Landgebiete am Rande der großen kanaanäischen Städte erobern konnte, die Städte als Kulturzentren jedoch im Besitz der ursprünglichen Bevölkerung geblieben sind.

Ri 2,6-3,6 leitet dann zur eigentlichen Richterzeit über. Ri 2,11-19 bietet das sog. Richterschema: die Erklärung dieser Geschichtsepoche als eines zyklischen Ablaufs: die Israeliten fallen von Gott ab und dienen Baal. Daraufhin entbrennt Gottes Zorn über sie und er gibt Israel anderen Völkern preis. In der Notlage bekehren sich die Israeliten wieder zu Gott und flehen ihn an, worauf Gott einen Retter / Richter schickt, der wiederum die Feinde besiegt. Nach seinem Tod fallen die Israeliten erneut ab.


Mit Ri 3,7 setzen die Richtererzählungen ein. In Ri 3 wird von drei Richtern berichtet, von denen keine größeren Erzählkomplexe erhalten sind (Otniel, Ehud und Schamgar). Ein erster größerer Erzählzusammenhang findet sich dann mit der Geschichte von Debora und Barak in Ri 4f., die Sisera, den Hauptmann des Herrschers von Hazor besiegen. Ri 4 berichtet dabei in typisch dtr Form von den Vorgängen, Ri 5 bietet dasselbe Ereignis erneut, dieses Mal aber als Lied verfasst in einer archaischeren Form. Das beinhaltete Debora-Lied wird zu den ältesten Stücken des Alten Testaments gerechnet.

Ri 6-8 bietet mit der Gideon-Erzählung eine erste rein dtr gestaltete Überlieferung. Gideon wird berufen, Israel vor den Midianitern zu befreien. An der Gideon-Geschichte sind zwei Dinge hervorzuheben: Zum einen zeigt die Berufung des Richters in Ri 6 das typische Berufungsschema, das sich schon in Ex 3f. finden ließ und das in Jer 1 und Ez 2f. (hier leicht abgewandelt) ebenfalls verwendet ist: Beauftragung, Widerspruch, Zeichen und Akzeptanz des Auftrags. Diese Form der Berufungsgeschichten soll die besondere Legitimation des Beauftragten hervorheben. Zum anderen erscheint hier erstmals die Vorstellung vom dynastischen Königtum. Gideon wird die dauerhafte Herrschaft über Israel angetragen, doch dieser lehnt sie ab, da nur Gott über Israel herrschen sollte: Da sprachen die Männer von Israel zu Gideon: Sei Herrscher über uns, du und dein Sohn und deines Sohnes Sohn, weil du uns aus der Hand der Midianiter errettet hast. Aber Gideon sprach zu ihnen: Ich will nicht Herrscher über euch sein, und mein Sohn soll auch nicht Herrscher über euch sein, sondern der HERR soll Herrscher über euch sein (Ri 8,22f.). Diese Kritik an der Unrechtmäßigkeit des Königtums über Israel bleibt dauerhaft bestehen, auch wenn es das Königtum am Ende der Richterzeit doch gibt.

Das Thema Königtum bestimmt auch die nächsten Kapitel des Ri. In Ri 9 wird von dem Versuch Abimelechs berichtet, sich zum König über Israel aufzuschwingen. Abimelech stammt aus Sichem und entstammte einer Mischehe zwischen Kanaanäern und Israeliten. Letztendlich kann er die Königswürde jedoch nicht gewinnen, sondern fällt im Kampf um die Stadt Tebez. Entscheidend für sein Scheitern war letztlich, dass er in der israelitischen Bevölkerung keine Rückhalt fand. In die Erzählung über Abimelech eingefügt ist die Jotam-Fabel, die die Wahl des Königs reflektiert und zeigt, dass die wirklich Mächtigen die Würde immer abgelehnt haben und am Ende einer herrscht, der dessen nicht würdig ist.


Ri 10,1-5 setzt mit zwei kleinen Richtern ein: Tola und Jair. An diese wird die Erzählung über den Richter Jephta in Ri 10,6-12,7 angeschlossen. Dieser wird als ehemaliger Bandenführer zum Kampf gegen die Amoniter berufen. Von besonderer Bedeutung ist in dieser Erzählung das Gelübde, das Jephta seiner Tochter gibt. Die Erzählung dreht sich rund um die Erfüllung dieses Gelübdes. An die Jephta-Geschichte werden weitere drei kleine Richter genannt: Ibzan, Elon und Abdon. Die kleinen Richter rahmen also die Jephta-Geschichte.


Ri 13-16 bietet mit der Simson-Erzählung nach Gideon die zweite ausführliche Richtergeschichte in dtr Stil. Simson wird zum Kampf gegen die Philister berufen, die er schließlich auch besiegen kann. In der älteren alttestamentlichen Forschung wird Simson als Wilder bezeichnet, der durch Jahwes Geist zum Gotteskämpfer wird. Dieses charakterisiert die Erzählung sehr gut. Mit der Simson-Erzählung sind die Richter-Geschichten abgeschlossen. An sie schließt sich in Ri 17f. die Erzählung des Stammes Dan an, der nicht in der Lage war, sein Territorium zu verteidigen und sich so eine neue Siedlungsstätte suchen musste. An diesem neuen Wohnort gründet Dan das Heiligtum, das in späteren Zeiten zum Staatsheiligtum des Nordreiches Israel erhoben wird (1Kön 12).


Das Richterbuch abschließend wird in Ri 19-21 von der Schandtat des Stammes Benjamin berichtet. Die Schändung einer Frau in Gibea führt zu einer Strafaktion der übrigen Stämme Israels gegen Benjamin, das bei diesem Kriegszug um fast die Hälfte seines Bestandes reduziert wird. Der Stamm kann nur fortbestehen, weil die restlichen israelitischen Stämme Benjamin anschließend helfen, Frauen aus Jabesch zu rauben und diese mit Benjaminitern zu verheiraten (Ri 21). Mit dieser Erzählung, die erklärt, warum Benjamin der kleinste unter allen Stämmen in Israel ist, wird das Ri abgeschlossen. Mit dem folgenden Buch 1Sam bricht die Königszeit in Israel an.


1 Samuel

Das Buch 1Sam führt uns von einer letzten Richtergeschichte (Samuel) hin zu Ergreifung des Königtums durch David. Seine Geschichte erstreckt sich durch das Buch 2Sam weiter bis hinein in das Buch 1Kön. Von nun an finden sich in den Geschichtsablauf eingefügt verschiedene Prophetengeschichten, deren wohl bedeutendste die Erzählung über Elia und Elisa ist.


Das Buch 1Sam beginnt mit der Erzählung über die Geburt Samuels. Seine Mutter, Hannah, ist kinderlos und wendet sich aufgrund ihres Unglücks über diesen Zustand an den Priester des Heiligtums in Silo. 1Sam 1-3 berichten über diese Geschichte, die schließlich in der Geburt Samuels und seiner Übergabe an den Tempel endet. Von besonderer Bedeutung ist dabei 1Sam 2,1-11, der Lobgesang Hannahs, der als literarische Vorlage des Magnificat der Maria im LkEv diente.

In 1Sam 3 wird Samuel von Gott zum Propheten berufen (1Sam 3,20). In der anschließenden Darstellung übernimmt er aber auch priesterliche und richterliche Funktion.


In 1Sam 4-6 findet sich er erste und längere Teil der Ladegeschichte. Die Lade steht ursprünglich im Heiligtum in Silo, geht jedoch während eines Krieges gegen die Philister verloren und wird in das Dagan-Heiligtum nach Aschdod gebracht. Dort zerstört JHWH das Dagan-Standbild und zeigt damit seine Macht an. Die Philister schicken die Lade schließlich von Stadt zu Stadt, doch überall richtet sie Unheil an, so dass diese sie schließlich an die Israeliten zurückgeben (1Sam 6). In Kirjat-Jearim wird sie von den Israeliten in Empfang genommen und dann dort bis zur Überführung nach Jerusalem aufbewahrt.


1Sam 7 berichtet von Samuels Richteramt, das aufgrund der Philistergefahr notwendig wird. Samuel kann aufgrund dieser Erzählung als der letzte große Richter Israels angesehen werden. Von 1Sam 8-12 erstreckt sich die Erzählung über die Einsetzung des Königsamtes in Israel. Dabei sind zwei unterschiedliche Erzählstränge miteinander verwoben: ein königsfreundlicher und ein königskritischer Strang. Zu den königsfreundlichen Erzählungen werden 1Sam 9,1-10,16 und 1Sam 11 gerechnet. In diesen wird Saul von Samuel zum König gesalbt, nachdem Saul aus seinem Vaterhaus ausgezogen war, um verlorene Eselinnen zu suchen, und das Königtum fand. Ort der Königserhebung ist Gilgal (1Sam 11,12-15).
Dem Königtum kritisch gegenüber stehen die Teile 1Sam 8; 10,17-27; 12. In ihnen wird das Begehren des Volkes als Abfall von der überkommenen Stammesordnung verstanden. Gottes Herrschaftsanspruch wird strittig gemacht. 1Sam 10,17-19 deutet die Wahl des Königs als Verwerfung Gottes. Typisch dtr wird diese wichtige Geschichtsepoche in einer langen Rede bewertet. Dies geschieht in 1Sam 12, der Abschiedsrede Samuels, in der er das Königtum als Abschluss der Richterzeit deutet.


Vom Königtum Sauls berichten 1Sam 13-31, wobei ab 1Sam 16 die Aufstiegsgeschichte Davids erzählt wird. Da das Königtum Sauls und das Davids untrennbar miteinander verbunden sind, ist hier eine klare Unterteilung nur bedingt möglich: 1Sam 13-31 berichten vom Königtums Sauls, während 1Sam 16-31 und 2Sam 1-5 die Aufstiegsgeschichte Davids darstellen, die als geschlossenes literarisches Werk angesehen werden kann.

1Sam 13f. berichten von Sauls Kämpfen gegen die Philister. In 1Sam 13,7-15 wird Saul aufgrund eines vorzeitigen Opfers von Samuel verworfen, d.h. seinem Königtum wird das Ende angesagt. Eine zweite Verwerfung findet sich in 1Sam 15.

Mit 1Sam 16 beginnt der Aufstieg Davids zum König über Israel. David wird von Samuel gesalbt und kommt als Diener an Sauls Hof. Dieser wird von nun an von einem bösen Geist beherrscht, der letztlich zu seinem Untergang führt. 1Sam 17 erzählt von der Auseinandersetzung Davids mit Goliath, jenem hünenhaften Philister, den David mit seiner Steinschleuder erlegt. In 1Sam 18 schließt David einen Bund mit Sauls Sohn Jonathan, die so gemeinsam zu Rivalen Sauls werden. Zu allem Unglück gewinnt David dann auch noch das Herz von Sauls Tochter, so dass die familiäre Verbindung größer wird. Michal, Sauls Tochter, verhilft David, vor ihrem Vater zu entkommen.

1Sam 19-27 berichten von Davids Flucht und seinem Leben als philistäischer Vasall. Der Aussöhnungsversuch Jonathans, der David und Saul wieder zusammenbringen soll, scheitert und David flieht zu Samuel. Dort hält er sich einige Zeit auf, um sich dann in das judäische Bergland abzusetzen. In 1Sam 22 wird erzählt, wie David nach und nach eine stehende Truppe um sich sammelt, mit der er auf philistäischer Seite kämpft. Allerdings hält sich David stets aus Konflikten mit seinen Landleuten heraus, so dass er sich nicht an Saul oder einem anderen Landsmann vergehen muss. In den einzelnen Überlieferungen verschont David Saul mehrfach (1Sam 24; 26), doch am Ende des 1Sam steht der Tod Sauls in der Schlacht bei Gilboa. Da auch seine Söhne dort sterben, kann das Königshaus Sauls nicht weiterbestehen. Ein wichtiger Text in diesem Zusammenhang ist die Erzählung von der Totenbeschwörerin in Endor, in der Samuels Totengeist erscheint.

 
Das Deuteronomistische Geschichtswerk
Seinen Namen hat das DtrG von seiner auf Jerusalem und den dortigen Kult zentrierten Darstellung. Die Forderung der Opferzentralisation aus Dtn 12 und die Warnung, andere Götter zu verehren, sind die integralen theologischen Bestandteile des DtrG. Ziel des gesamten Werkes ist es, die Geschichte Israels von der Landnahme bis hin zum Exil darzustellen und mit dieser Geschichte zu begründen, warum das Gerichts Gottes und damit die Zerstörung von Stadt und Tempel sowie die folgende Exilierung kommen mussten. Für die Bewertung des kontinuierlichen Zerfalls wird das Verhalten der Könige als Maß genommen. Ihre Einstellung zu JHWH und zu anderen Göttern, die Ausdruck in religiösen Praktiken finden, werden zum Beurteilungsgrund erhoben. Stilistisch sind sich Dtn und DtrG sehr ähnlich. Im Stile der Rahmung des Dtn hat auch der Deuteronomist lange Reden verfasst, mit denen der Verfasser eine bedeutende Person auf eine vergangene Zeit zurückblicken lässt.
Dass Dtn und DtrG allerdings von demselben Verfasser stammen, ist unwahrscheinlich. Vielmehr ist davon auszugehen, dass das Dtn eine theologische Schule hervorrief, deren Mitglieder nach dem Untergang Israels und Judas im Sinne der dtn Forderungen das DtrG verfasst haben. Daher ergibt sich der sprachliche Unterschied zwischen 'deuteronomisch' (Adjektiv zu Deuteronomium) und 'deuteronomistisch'.
Zum DtrG werden insgesamt 6 Bücher gerechnet: Jos, Ri, 1+2Sam, 1+2Kön. 
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Aufgabe 16: Lesen Sie die Geschichte vom Richter Simson in Ri 13-16 als Beispiel für eine Richtergeschichte.


Aufgabe 17: Lesen Sie 1Sam 2,1-11.


Aufgabe 18: Lesen Sie 1Sam 8-12.


Aufgabe 19: Lesen Sie den Text 1Sam 28.