Leviticus - Deuteronomium
Leviticus - Deuteronomium
Mit dieser Einheit wird die Torah innerhalb der Bibelkunde abgeschlossen. Im Gegensatz zu den ersten beiden Einheiten wird hier ein gröberer Überblick über die Bücher gegeben. Mit ihm sollen Sie in der Lage sein, die wichtigen Texte dieser Bücher zu finden. Außerdem sollen Sie sich innerhalb der Bücher schnell können und wissen, mit welchen Themen sich die einzelnen Bücher auseinandersetzen.
Leviticus
Das Buch Leviticus führt das in Ex 25-31; 35-40 begonnene Priestergesetz fort. Dieses Gesetz wird zur Quellenschrift P (Priesterschrift) gezählt und gilt als ein von Priestern verfasstes Gesetzeswerk. In dem in Ex enthaltenen Teil geht es vor allem um die Ausstattung des Heiligtums (Stiftshütte). Das Buch Lev beginnt mit den Opfergesetzen in Lev 1-7. In Lev 1 wird die wichtigste und häufigste Opferart, das Brandopfer, beschrieben. Mögliche Tiere für derartige Brandopfer sind Rinder, Schafe, Ziegen und Tauben. In Lev 2 wird die zweite wichtige Opferart beschrieben: das Speiseopfer. Bei diesem wird nicht das gesamte Tier verbrannt, wie es beim Brandopfer der Fall ist, sondern nur die Fettanteile, die Fleischanteile werden vom Menschen verzehrt. Brand- und Speiseopfer zeichnen sich innerhalb der Opfergesetze dadurch aus, dass sie nach der Art der Opferzubereitung benannt werden. Die folgenden Opferarten sind hingegen nach ihrem Zweck benannt. Lev 3 beschreibt das Heilsopfer, Lev 4 das Sündopfer und Lev 5 das Schuldopfer. In Lev 6f. finden sich Nachträge zu den einzelnen Opferarten.
In Lev 8-10 wird die Weihe des aaronitischen Priesters behandelt. Lev 8 beschreibt die Weihe, Lev 9 das erste Opfer und Lev 10 stellt nach der Erzählung des Frevels der Aaron-Söhne Nadabs und Abihus Vorschriften für die Priester auf. Besonders interessant ist in Lev 9 die deutliche Gliederung innerhalb der Opferordnung. Eigentlich ist es Aaron, der das Opfer darbringt, seine Söhne dienen mehr oder minder als Handlanger. Schon in diesem Text ist eine gewisse Gliederung in einen clerus maior et minor (höherer und geringerer Priesterdienst) erkennbar. Historisch findet sich dieser in der Gliederung der nachexilischen Tempelpriesterschaft wieder.
Lev 11-15 ist eine der wichtigsten Arbeitsanleitungen für die Priesterschaft. Hier werden die Reinheitsgesetze beschrieben. Aufgabe des Priesters ist, zwischen rein und unrein unterscheiden zu können, um den Tempelzutritt gewähren oder verwehren zu können (sowohl für Menschen, als auch für Opfertiere). Im Einzelnen handeln die Gesetze über:
Lev 11: Reine und unreine Tiere
Lev 12: Wöchnerinnen
Lev 13f: Aussatz am Menschen, an der Kleidung und am Haus
Lev 15: Unreinheit durch Ausfluss
In Lev 16 wird einer der wichtigsten Feiertage geregelt: der Jom Kippur (Versöhnungstag). An diesem Tag betritt der Hohepriester das Allerheiligste des Tempel, um vor Gott ein Sündopfer darzubringen, um für die Sünden des vergangenen Jahres um Vergebung zu bitten. Die Tradition des Jom Kippur findet sich im Alten Testament erst nachexilisch. Dieses zeigt sich vor allem daran, dass er nur im Festkalender des jetzt folgenden Heiligkeitsgesetzes zu finden ist.
Das Heiligkeitsgesetz ist der eigentliche Gesetzeskern des Buches Lev. Es erstreckt sich von Lev 17-26.
Lev 17 gibt zunächst genaue Bestimmung über die Orte, an denen Schlachtungen zu erfolgen haben: immer nur an heiligen Orten (anders dann später im Dtn, nach diesem sind sie auch an anderen Orten erlaubt). Außerdem wird der Blutgenuss unter Verbot gestellt. Lev 18 nimmt die traditionelle Form des Familienlebens auf: die Ehe, und gibt bestimmte Regelungen für sie vor. Lev 19f. ist eine Sammlung verschiedener Vorschriften, die sich rund um das Thema 'Warnung vor Verunreinigung' drehen. Ziel ist es, Reinheit innerhalb der Gemeinschaft zu erhalten. Unter diesem Aspekt ist auch die Nächstenliebe in Lev 19,18 zu verstehen. Lev 21f. bezieht sich erneut auf Priester und Opfer und stimmt mit den vorher beschriebenen Regelungen für die Priesterschaft überein. Lev 23 bietet das Festgesetz mit dem Festkalender des Heiligkeitsgesetzes. Sabbath, Passah, Jom Kippur und Erntefeste sind Bestandteile des jährlichen Festzyklus. Damit findet sich hier der ausführlichste (und damit wohl auch jüngste) Festkalender des Alten Testaments. Lev 24 regelt alles über die Leuchter und Schaubrote, die bereits in Ex 25 genannt wurden. Lev 25 stellt die Forderung nach dem Sabbathjahr und dem Halljahr auf, von deren Umsetzung es jedoch kaum eine Spur im Alten Testament gibt. Lev 26 schließt das Gesetzeswerk mit bedingten Heils- und Unheilsankündigungen ab.
Mit Lev 27 und den in ihm enthaltenen Vorschriften für Gelübde und Zehnten schließt das Buch Lev ab. Das gesamte so genannte Priestergesetz endet jedoch erst in Num 10.
Numeri
Das Buch Numeri lässt sich grob in zwei Teile trennen: den ersten bis Num 10, in dem das Priestergesetz zu ende geführt wird, und den zweiten Teil ab Num 10,10, in dem sich Wüstengeschichten (Num 10-19) und die Erzählung über die Landnahme des Ostjordanlandes (Num 20-36) finden.
Die Teile des Priestergesetzes, die sich in Num 1-10 finden, werden i.d.R. als Nachträge zum eigentlichen Gesetz angesehen. In Num 1f. wird die Lagerordnung festgelegt und die einzelnen Familienmitglieder werden gezählt, so dass eine Gesamtordnung des Volkes dargestellt wird. In Num 3f. werden dann die Priester- und Levitengeschlechter gesondert beschrieben. In Num 5f. werden Maßnahmen gegen einzelne Mitglieder bei Unreinheit, Versündigung und Verdacht bei Ehebruch geregelt. Num 6 nimmt den Spezialfall der Gottgeweihten auf. Abgeschlossen wird dieser Abschnitt mit dem Aaronitischen Segen, der noch heute fester Bestandteil unserer Gottesdienstliturgie ist.
Num 7 regelt die Opfergaben der Stammesfürsten, Lev 8 die Weihe und den Dienst der Leviten. An diesem wird die Scheidung des Klerus erneut deutlich. Lev 9 zerfällt in zwei Teile. Lev 9,1-14 bietet Nachträge zum Passahgesetz, Lev 9,15-23 thematisiert das Verhältnis des Volkes zur Wolken- und Feuersäule. Lev 10,1-10 berichtet schließlich von des Signalen zur Versammlung bestimmter Gruppen vor dem Heiligtum. Als Signale dienen zwei silberne Trompeten.
Mit Num 10,10 ist der zusammenhängende Text des Priestergesetzes abgeschlossen. Es finden sich im Buch Num jedoch noch verschiedene Nachträge, die zwischen den weiteren Erzählungen platziert sind. Im Einzelnen sind dieses:
Num 15: Bestimmungen zum Speis- und Trankopfer, zu Erstlingsgaben, Quasten an der Kleidung
Num 19: Reinigung mit der Asche einer roten Kuh
Num 25,6-13: Begründung des Priesterrechts für Pinhas
Num 28f.: Weitere Bestimmungen für Opfer und Feste
Num 30: Gültigkeit von Gelübden
Num 31: Midianiterfeldzug mit Anweisung über die Beute
Num 33f.: Verzeichnis der Stationen der Wüstenwanderung; Anweisungen für die Besetzung Kanaans
Num 35: Einrichtung von Leviten- und Freistädten
Num 36: Nachtrag zu den Bestimmungen für Erbtöchter
Diese Nachträge sind durchweg jüngeren Datums als die zwischen Ex 25 und Num 10 gesammelten priesterlichen Texte. Doch obwohl sie verstreut im Text stehen, lassen sie sich thematisch und zum größten Teil auch sprachlich diesen zuordnen. Abgesehen von den oben angeführten Einschüben finden sich in Num 10-20 Texte über den Weg durch die Wüste. Diese Texte sind denen in Ex 16-18 sehr ähnlich. Num 10,11-36 berichtet vom Aufbruch vom Sinai. Von besonderer Bedeutung sind in diesem Text die sog. Ladesprüche in Num 10,33-36, denen hohes Alter zuerkannt wird. Weiter finden sich drei Themenkomplexe, die bereits aus Ex 16-18 bekannt sind: Durst, Hunger und innere Schwierigkeiten. Dabei sind in Num 10-20 die inneren Schwierigkeiten jedoch von besonderem Gewicht. In Num 11 taucht zunächst das Thema Hunger wieder auf, wobei es dieses Mal nicht um Hunger, sondern eher um eintönige Ernährung geht. Das Volk beschwert sich darüber, dass sie zwar Manna, aber kein Fleisch erhalten. Zur Strafe füttert Gott das Volk einen Monat lang mit Fleisch, bis dieses das Fleisch nicht mehr sehen und riechen kann. Num 12 berichtet anschließend von andersartigen inneren Schwierigkeiten. Mirjam und Aaron lehnen sich gegen die Vorrangstellung des Mose auf. Zur Strafe wird Mirjam mit Aussatz geschlagen, womit sie nicht mehr kultfähig ist. Mose tritt schließlich für sie als Fürbitter ein und erreicht eine Heilung nach einer Woche.
Num 13f. erzählt von der Aussendung und Rückkehr von Kundschaftern. Mit dieser Erzählung beginnt ein neuer Abschnitt: der Übergang aus der Wüste in das Kulturland. Die Erzählung über die Kundschafter läuft auf den Kleinglauben und die Angst des Volkes hinaus und begründet das Ausbleiben der Verheißungen Gottes für eine lange Zeit: Sie sind eine Strafe Gottes für das Verhalten des Volkes. In Num 16f. wird von einem erneuten Aufstand gegen Mose berichtet, der schließlich zur Ausrottung der Rotte Korachs führt. Die Erzählung spiegelt deutliche Positions- und Machtkämpfe der Priesterschaft wider. Mose und Aaron sind in ihrer herausragenden Stellung umstritten, andere Gruppen fordern dieselbe Priesterwürde ein. Mit Num 20 und der Erzählung über den Durst wird die Zeit der Wüstenwanderung schließlich abgeschlossen. Die Geschichte ist parallel zu Ex 17 und berichtet ebenfalls von einem Wunder, durch das in einer wasserlosen Region Grundwasser gefunden wird. Ebenfalls in Num 20 wird von Mirjams und Aarons Tod berichtet. Die Zeit der Wüstengeneration neigt sich damit ihrem Ende entgegen.
Von Num 20,14 an wird über die Probleme bei der Eroberung des Landes berichtet. In Num 20 verweigern zunächst die Edomiter den Israeliten den Durchzug. Israel umgeht ihr Gebiet im Folgenden. Bei diesem Ausweichmanöver kommt es zur ersten Konfrontation der Israeliten mit den Kanaanäern. Diese werden von den Israeliten besiegt. So ist der Weg bis zum Arnon und dem Gebiet der Moabiter frei. Von besonderem Interesse ist die Erzählung von der Eherenen Schlange in Num 20,4-9, die als Kultbild noch bis zur Zeit Manasses im Jerusalemer Tempel stand und als deren mythische Variante die Seraphen in Jes 6 angesehen werden (sie sind ursprünglich keine Engelwesen, wie es die christliche Tradition häufig glauben machen will). Num 22,1 berichtet von der Ankunft am Jordan gegenüber von Jericho. Von hier aus wird der Jordan überquert, doch findet sich diese Erzählung erst im Buch Jos. An diese kurze Notiz wird die Erzählung über den Seher Bileam angeschlossen, der Israel drei Mal verfluchen soll, sie aber jedes Mal segnen muss. Sinn dieser Erzählung in Num 22-24 ist es, die Akzeptanz Israels durch bedeutende ausländische Personen zu zeigen und damit den besonderen Wert dieses Volkes für das Kulturland zu betonen.
Num 25 erzählt vom Abfall der Israeliten. Sie wenden sich an den Baal Peor, der von der im Land befindlichen Bevölkerung verehrt wird. Erste Vermischungen mit der einheimischen Bevölkerung führen zu ersten Säuberungsaktionen durch die führenden Personen (in Num 25 tötet Pinhas einen Israeliten, der Geschlechtsverkehr mit einer Midianiterin hat). Num 31 wird über den Sieg über die Midianiter berichtet; mit Num 32 geht die Landverteilung los: Ruben, Gad und der halbe Stamm Manasse erhalten ihr Siedlungsgebiet im Ostjordanland, versprechen aber, bei der Eroberung des Westjordanlandes zur Hilfe zu sein.
Deuteronomium
Das Buch Dtn ist als Moses Abschiedsrede verfasst. Am Ende des Buches stehen sein Tod und die Bestattung. Kernstück des Dtn ist jedoch das Gesetzeswerk in Dtn 12-26, um das sich die Redeteile ranken. Mittelpunkt der Einleitungsreden ist das Schema Jisrael in Dtn 6,4f., das die theologische Ausrichtung nicht nur des gesamten Buches, sondern auch des folgenden Deuteronomistischen Geschichtswerks (DtrG) darstellt: Höre Israel, der HERR ist unser Gott, der HERR allein. Und du sollst den HERRn, deinen Gott, lieb haben von ganzem Herzen, von ganzer Seele und mit all deiner Kraft (Dtn 6,4f.).
Die Redeteile des Dtn lassen sich in zwei Reden teilen. Den äußeren Rahmen bildet die sog. erste Rede des Mose in Dtn 1-3. Sie blickt auf die Wüstenwanderung vom Sinai bis ins Ostjordanland zurück (Dtn 1), beschreibt die Landnahme im Ostjordanland (Num 2) und bestimmt Josua zum Nachfolger des Mose. Er gehört schon der Generation an, die nicht mehr in Ägypten geboren ist. Diese darf nach dem Aufruhr gegen Gott in der Wüste nicht in das gelobte Land einziehen. So ist es notwendig, einen Führer aus der Zeit zu finden, der dieser Generation nicht mehr angehört.
Mit Dtn 4 beginnt der zweite, wesentlich längere Redeabschnitt (bis Dtn 11). In ihm wird das folgende Gesetz eingeleitet (Dtn 4) und auf den Verlauf der Geschichte vorausgeschaut. In Dtn 4,25-31 wird schon auf das kommende Exil vorausgeblickt, was natürlich nichts anderes bedeuten kann, als dass die Schrift erst anschließend verfasst wurde. Außerdem wird vor Bilder- und Gestirndienst gewarnt, ein Thema, das innerhalb des DtrG eine wichtige Rolle spielt.
Dtn 5 schließt an die Einleitung des Gesetzes den Dekalog an, der als von Mose dem Volk vermittelt verstanden wird und so etwas wie die Zusammenfassung des folgenden Gesetzes darstellt. Dtn 6 rankt sich dann um das Gebot des einen Gottes und deutet die daraus folgenden Lebenszusammenhänge aus. Dtn 6,20-25 bietet schließlich ein Glaubensbekenntnis, das auf der Geschichte des Volkes mit Gott basiert (sog. Geschichtscredo).
Dtn 7-10 wendet sich anschließend der Eroberung der Westjordanlandes zu. Besonders zu beachten sind in Dtn 7 die Verse 17-19: Wirst du aber in deinem Herzen sagen: Diese Völker sind größer als ich; wie kann ich sie vertreiben?, so fürchte dich nicht vor ihnen. Denke daran, was der HERR, dein Gott, dem Pharao und allen Ägyptern getan hat durch große Machtproben, die du mit eigenen Augen gesehen hast, und durch Zeichen und Wunder, durch mächtige Hand und ausgereckten Arm, womit dich der HERR, dein Gott, herausführte. So wird der HERR, dein Gott, allen Völkern tun, vor denen du dich fürchtest. Mit diesen Versen wird erneut die hohe Bedeutung der Geschichte für den Glauben sichtbar. Aus den Wohltaten Gottes soll das Volk Vertrauen für die kommenden Zeiten schöpfen. Dtn 8-10 leiten daraus Mahnungen und Warnungen ab, die zum unbelasteten Gottesverhältnis führen sollen. Dtn 11 bietet schließlich thematisch entsprechend weitere Mahnungen und Warnungen, die aber eher allgemeiner Art sind und wohl redaktionell mittels Stichwortanschluss angefügt wurden.
Von Dtn 12-16 erstreckt sich das eigentliche Deuteronomische Gesetz. An seinem Anfang steht die Aufforderung zur Opferzentralisation. Durch die Zentralisation wird die Profanschlachtung notwendig, die in diesem Kapitel erlaubt wird (im Gegensatz zum Priestergesetz). Außerdem warnt das Gesetz vor dem Abfall von Gott und dem Dienst an anderen Göttern (Dtn 13). Dtn 14 regelt den Umgang mit heidnischen Trauergebräuchen, teilt zwischen reinen und unreinen Speisen und erlässt den Zehnten als Abgabe für den Tempel. Diese Abgabe hängt ebenso direkt mit der Zentralisation des Opferortes zusammen, wie auch die Regelungen über die Erstlinge in Dtn 15 und über die Feste in Dtn 16. Das Darbringen der Erstlinge und des Zehnten werden schließlich in Dtn 26 geregelt. Dieses Kapitel wird allgemein als sekundärer Anhang zum eigentlichen Gesetz in Dtn 12-25 gewertet.
Die folgenden Kapitel enthalten verschiedene Gesetzesarten und -bereiche; bezeichnend ist auch bei ihnen die häufige Verbindung mit Geschichtserinnerungen, aus denen Verhaltensweisen abgeleitet werden. Im Einzelnen finden sich unter ihnen:
Soziale Gesetzgebung: Dtn 15,1-18 Arme und Sklaven
Dtn 22,1-12 Gebote der Bewahrung
Dtn 24,6-22; 25,1-3 Gebote für die Bedürftigen
Standesgesetze: Dtn 16,18-20; 17,8-13 Richter
Dtn 17,14-20 König
Dtn 18,1-8 Priester
Dtn 18,14-22 Prophet
Kriegsgesetze: Dtn 20,1-20; 21,10-14; 23,9-14
Speiseverbote: Dtn 14,3-21
Verbote der Vermischung: Dtn 22,5-11
Sexuelle Verbote: Dtn 22,13-29; 24,1-4; 25,5-12
Heiligkeitsgesetz und Deuteronomisches Gesetz wenden sich an unterschiedliche Rezipientengruppen. Das Heiligkeitsgesetz ist auf die kultfähigen Volksteile beschränkt, das Deuteronomische Gesetz richtet ist an das ganze Volk. Von besonderer Bedeutung ist in ihm vor allem die Verbindung aller Lebensgebiete mit dem Grundgebot des ungeteilten Gottesgehorsam; ebenso die leidenschaftliche Auseinandersetzung mit sozialen Problemen und der Frage sozialer Gerechtigkeit.
Abgeschlossen wird die Rahmung des Deuteronomischen Gesetzes mit den Schlussreden in Dtn 27-30. Dtn 27 gibt zunächst Anweisungen beim Betreten des Landes: Errichten eines Altars und Teilung nach Segen und Fluch (Ebal und Garizim). Dieses endet mit einer Fluchtafel. Auch in Dtn 28 ist das Thema Fluch und Segen und ihre Auswirkungen vorhanden.
Dtn 29,1-30,10 bietet den Moab-Bund, bevor mit Dtn 30,11-20 das Deuteronomische Gesetz abgeschlossen wird.
Das Ende des Dtn und damit auch der Torah bilden die Kapitel Dtn 31-34. In Dtn 31 wird Josua zum Nachfolger Mose bestellt. An dieses schließt sich ein Lied des Moses an, das in Form eines Geschichtspsalms verfasst ist (Dtn 32). An dieses schließt sich der Mosesegen an, der in Form von Stammessprüchen (vgl. Gen 49) verfasst ist. Dtn 32,48-52 und abschließend Dtn 34 berichten schließlich vom Tod des Mose: Er hat das gelobte Land zwar gesehen, hat es aber nie betreten und wird von Gott selber an einem unbekannten Ort im Ostjordanland begraben.
Aufgabe 12: Lesen Sie die Ehegesetze in Lev 18.
Aufgabe 13: Lernen Sie den Segen Num 6,24-26 auswendig.
Aufgabe 14: Lesen Sie die Ladesprüche in Num 10,33-36.
Aufgabe 15: Lesen Sie die Erzählung von der Eherenen Schlange in Num 20,4-9.